Wir verstehen Humanismus als Weltanschauung und eine Lebenshaltung, bei der die Menschen mit ihren Erfahrungen, Bedürfnissen und Hoffnungen im Mittelpunkt stehen. Unsere ethischen Maßstäbe und philosophischen Vorstellungen sind dabei vielfältig. Es gibt jedoch einige Grundhaltungen, die wir teilen.
Was verbindet Humanistinnen und Humanisten?
Uns verbindet die Absicht, ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen. Wir teilen die Überzeugung, dass alle Menschen die Möglichkeit dazu haben sollten. Wir legen Wert auf Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Wir respektieren unsere Mitmenschen unabhängig von körperlichen Merkmalen, ihrem Alter oder sexuellen Orientierungen. Für uns bedürfen Moral und Ethik einer rationalen, allgemein nachvollziehbaren und der Kritik zugänglichen Begründung. Wir orientieren uns an den realen Auswirkungen unseres Handelns und behalten dabei das Wohl aller Lebewesen im Blick.
Wir schätzen Aufklärung, Wissenschaft und Vernunft als Ausgangs- und Bezugspunkt unserer Überzeugungen. Es gibt keine Überzeugungen, die von kritischer Analyse ausgenommen sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse schaffen einen Anlass, das Verständnis der Welt zu überdenken und sie besser zu verstehen. Wir sind überzeugt, dass es keine Götter, Engel, Dämonen oder sonstige übernatürlichen Mächte gibt. Diese Überzeugung ist ein Ergebnis der Anwendung kritischer Vernunft.
Für uns zählt das endliche, einmalige, unwiederholbare Leben. Wir glauben nicht an ein Jenseits, an Auferstehung oder Seelenwanderung. Wir wissen, dass es in der tierischen Umwelt noch andere empfindungsfähige Arten gibt und Schmerz oder Freude nicht ausschließlich bei Menschen vorkommen.
Wir stehen zur offenen Gesellschaft und zur demokratischen Staatsform. Wir verteidigen die Menschenrechte und fordern eine religiös-weltanschauliche Neutralität des Staates und aller staatlichen Institutionen. Uns verbindet eine internationale Perspektive. Wir sehen die gemeinsamen Herausforderungen im Rahmen weltweiter Entwicklungen. Wir befürworten eine demokratische und plurale Gesellschaft, in der alle Weltanschauungs- und Religionsgemeinschaften gleichberechtigt und friedlich die Interessen ihrer Anhänger vertreten können. Dadurch tragen wir dazu bei, die grundgesetzlich garantierte Weltanschauungsfreiheit durchzusetzen. Wir erstreben eine gerechte (Welt-) Wirtschaftsordnung, eine internationale Völkerverständigung auf friedlichem Wege und wenden uns gegen jeden Militarismus zur Lösung politischer oder wirtschaftlicher Probleme. Da Pazifismus auch das Recht auf Selbstverteidigung verneint, lehnen wir diese Ideologie ab.
Schließlich muss sich humanistische Praxis im Leben bewähren. Ein gelebter Humanismus geht dabei immer von individuellen Menschen aus und verlangt deren persönliche Achtsamkeit und ihr Engagement. Darin wollen wir Menschen ermutigen und unterstützen.
Praktischer Humanismus
Der Humanismus unserer Gemeinschft besteht nicht nur aus Theorie, sondern vor allem aus einer Praxis. Man kann sagen, wir betreiben einen „praktischen Humanismus“, pflegen eine moderne humanistische Weltanschauung – in Diskussionsveranstaltungen sowie Angeboten weltanschaulicher Begleitung und Betreuung. Grundlage unserer Angebote, die allen Menschen offenstehen, ist unsere Weltanschaung.
Gemeinschaft erleben: Wir bieten Humanistinnen und Humanisten ein Forum, sich offen, ehrlich und aufgeschlossen mit Lebensfragen auseinander zu setzen und den eigenen Weg eines erfüllten Lebens zu gehen.
Humanistische Weltanschauung als ordentiches Unterrichtsfach: Wir befürworten die grundgesetzlich garantierte Möglichkeit religiös-weltschaulicher Unterrichtsfächer und streben eine eigene, gleichberechtigte Alternative zum Religions- und Ethikunterricht an.
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